von 1492 bis 1992
1. 500 Jahre Hemauer Schützen
Die Geschichte der Hemauer Schützen beginnt weit vor dem Jahr 1840, in dem Peter Engl
den Grundstein für eine Schützengesellschaft legt. Er selbst begründet seine Initiative mit der langen Hemauer Schützentradition vor dieser Zeit. Dafür spricht auch der Hinweis in der Stadtchronik, dass Hemau bereits 1660 ein städtisches Schießhaus besaß.
Gustav Reichenauer hat die Aktivitäten der Schützen bis ins Jahr 1492 zurückverfolgt. Damals erließ Herzog Albrecht von Bayern „am Samstag vor Laetare“ ein Aufgebot an Bürgermeister und Rat der Stadt mit dem Gedanken, im Ernstfall gerüstete Bürger an seiner Seite zu haben:
„… Von gotts genadn, Herzog in Obern und Nidern Bairn – Unser Fürstentumb und das loblich Haws Bairn, das land euer geburt, das lang Zeit im heiligen Reich in hohen ehren und wirden herkommen ist, retten und beschirmen zu helfen …“.
1494 wurde ein Aufgebot zur Musterung und zur Rüstung einer streitbaren Macht erlassen, die in Hemau bereits im Jahre 1526 eine beachtliche Stärke hatte:
22 Bewaffnete im ersten, 24 Bewaffnete im zweiten, 24 Bewaffnete im dritten und 29 Bewaffnete im vierten Viertel, zusammen 99 wehrfähige Bürger und zwei vollständige Rüstwägen. |
Verständlicherweise machte man damals keinen Unterschied zwischen Bürgersoldaten, die sich zwischen den Kriegszügen waffenfähig zu halten hatten, und Schützen.
Da Hemau seit 1276 die Marktrechte und wohl seit 1305 die Stadtrechte hatte, darf man annehmen, dass den Ort etwa seit 1300 eine Stadtbefestigung mit Stadtmauer, Stadtgraben und Stadttoren und auch eine Stadtwache schützten. Im Lauf der Recherchen für diese Chronik durch Johann Deml wurde diese Vermutung bestätigt. Hemauer Armbrustschützen werden bereits 1433 bei einem Nürnberger Preisschießen als Teilnehmer erwähnt! Während die Hemauer Schützen also heuer „bescheiden“ ein halbes Jahrtausend feiern, ergab sich 1993 die Möglichkeit, die 560-Jahr-Feier gleich anzuschließen. Ob nun das Jahr 1433 als neues Gründungsjahr offiziell anerkannt wird, sei dahingestellt. Eine Information über das Nürnberger Schießen im folgenden Abschnitt soll vorerst genügen.
2. Die Hemauer Schützen beim Nürnberger Preisschießen im Jahre 1433
In der „Nürnberger Sigmundchronik“, benannt nach Kaiser Sigmund, sind Ereignisse aus Nürnberg vom Jahr 1126 bis 1434 aufgeführt. Zum Jahr 1433 wird ein großes Preisschießen für Armbrustschützen genannt. Veranstaltet wurde es „am Fritag sant Bartholomeus“, also am 25. August. Als Preise waren ein Pferd mit Decke, ein Ochse, ein Silberbecher, Silberschalen, ein „gut armprust und andere klainat (=Preise)“ ausgesetzt. Das Pferd haben die Schützen aus Augsburg, die anderen Preise die Nürnberger Schützen gewonnen. Im Schenkungsbuch der Stadt Nürnberg aus diesem Jahr sind die Herkunftsstädte der auswärtigen Schützen aufgeführt. Sie kamen aus Ulm, Rothenburg, Eichstätt, Eschenbach, Amberg, Sulzbach, Hemau, Regensburg, München, Nördlingen, Kitzingen, Ipfhofen, Schweinfurt, Neustadt, Freising, Hall, Coburg, Bamberg, Augsburg und Neumarkt. Da das Schießen natürlich auch Kosten verursacht hat, finden sich in der Nürnberger Stadtrechnung für das Jahr 1433 Ausgaben für die Preise wieder. Das Pferd kostete 14, der Ochse 6, der Silberbecher 9 und die Armbrust 4 Gulden. Der für die Stadtrechnung zuständige Stadtbedienstete hielt weiterhin fest, dass die auswärtigen Schützen insgesamt fünf Tage verköstigt werden mussten, und dass ebenso Kosten für „schreiber, pfeifern und trompetern“ entstanden. Es muss folglich ein bedeutendes Schützenfest gewesen sein. Die kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Neumarkt/Oberpfalz, die auch bei diesem Schießen vertreten war, nennt sich nach dieser ersten Erwähnung „1433“.
Jedoch, die Hemauer Schützen waren nicht nur bei Preisschießen gefordert. Bei einem Kriegszug von Albrecht von Brandenburg gegen Nürnberg 1449/50 war auch Pfalzgraf Otto von Mosbach und Neumarkt mit Adeligen und Bürgern der Oberpfalz beteiligt. Hierunter waren auch die Pfleger von Hemau Hanns Raitenpucher und Erasmus Hohenkirchner sowie der Richter Eberhard Garhammer mit Hemauer Bürgern.
3. Musterungen im Fürstentum Neuburg
Hemau gehörte seit 1505 zum Fürstentum Neuburg/Donau. 1565 wurde im westlichen Teil des Fürstentums (Neuburg, Lauingen, Hilpoltsstein) eine Musterung durchgeführt, im Jahre 1583 dann sowohl im westlichen als auch im östlichen Teil des Fürstentums (südliche Oberpfalz). Im westlichen Teil wurden insgesamt 6466 Rekruten, davon 1873 Schützen gemustert. Im Nordgau, zu dem Hemau damals zählte, hatte die Musterung folgendes Ergebnis:
Städte, Märkte, Landgerichte | Summe | davon Schützen |
Stadt Burglengenfeld, Märkte Kallmünz und Schmidtmühlen, Landgericht Burglengenfeld | 1160 | 198 |
Markt und Gericht Laaber, Probstei Pielenhofen, Stadt Hemau | 483 | 95 |
Markt und Gericht Lupburg, Gericht Hemau, Markt Painten | 647 | 115 |
Stadt und Gericht Schwandorf, Markt und Gericht Regenstauf | 569 | 103 |
Stadt und Gericht Velburg, Markt und Gericht Beratzhausen | 754 | 198 |
Stadt und Gericht Heideck | 535 | 43 |
Summe: | 4148 | 752 |
1605 erfolgte eine weitere Musterung, die im Nordgau der Pfleger von Heideck durchführte. Im gesamten Fürstentum wurden damals 17498 Mann gemustert. Hieraus wurde jeder 30., 15., 10. und 5. Mann gezogen. Dies waren in diesem Falle bei 17498 Gemusterten im Ganzen 6130 Mann. Sie wurden in Fähnchen zu je 500 Mann eingeteilt. Das Fähnchen der Pflege Hemau, das am 23. April 1605 durch Ernst Marschal von Gottmannshausen gemustert worden war, bestand aus 1 Leutnant, 1 Fähnrich, 1 Feldwebel, 1 „gemeinen Waibel“, 1 Führer, 1 Furier, 1 Feldschreiber, 1 Feldscher, 2 Trommlern, 4 Rundhartschiere, 49 Doppelsöldner, 86 Musketiere, 29 Schützen, 3 Zimmerleuten und besaß 2 Reiswagen. Das Hemauer Fähnchen hatte also bedeutend weniger Soldaten als die Richtzahl von 500. Jedoch im Jahre 1620 gab es in Hemau schon 2 Fähnchen. Das „Schützenröcklein“ (Uniform) wurde aus öffentlichen Mitteln beschafft. Die Fahnen der Hemauer Fähnchen im Rautenmuster waren in den Farben weiß, blau, rot, gelb und schwarz gehalten und trugen die Inschriften: „Justicia liberabit a morte“ (Die Gerechtigkeit wird vom Tod befreien) und „Si Deus pro nobis quis contra nos“ (Wenn Gott für uns ist, wer ist dann gegen uns?). Zur „Abrichtung“ dieser Soldaten wurden Unteroffiziere unter dem Kommando eines „General-Trillmeisters“ Hans Philipp von Schaumachen eingesetzt. In Hemau war 1608 der Corporal Christian Schneeberger aus dem Markt Painten für die Soldaten aus Stadt und Gericht Hemau zuständig. Es wurde mit Muskete und mit dem Spieß „abgerichtet“. Die wehrhaften Bürger
4. Die wehrhaften Bürger
Im Dienste der Fürsten standen Heerformationen, die man heute Berufssoldaten oder zumindest langjährige Zeitsoldaten nennen würde. Daneben gibt es seit dem 30jährigen Krieg ein Bürgermilitär, das nur zur Verteidigung der Heimat bzw. der Landesgrenzen aufgeboten wurde und nicht in „ferne Kriege“ zu ziehen hatte. Die hier gebildeten Abteilungen wurden „Land- oder Stadtfahnen“, später „Ausschuss“, zur Napoleonzeit „Nationalgarde“ und dann „Landwehr“ genannt.
Die alten Landfahnen waren in die drei damaligen Stände geteilt. Bauern und Bürger stellten das Fußvolk, der Adel die Reitere und die Geistlichkeit die Reiswägen. Um 1600 wurden Uniformen eingeführt und alljährlich Musterungen abgehalten. Gemäß den Waffengattungen gab es Hellebardiere, die lange Spieße trugen sowie Musketiere mit Flinten und Musketen. Die Rottenführer (Unteroffiziere) und Hakenschützen (Artilleristen) erhielten doppelten Sold und wurden deshalb auch als Doppelsöldner bezeichnet. Wegen ihrer gefährlichen Position in den ersten Reihen kann die „gute Bezahlung“ als frühe Form der Hinterbliebenenversorgung gewertet werden. Außerdem gehörten zu jeder Fahne Pfeiffer und Trommler.
Hatten die Land- oder Stadtfahnen im spanischen Erbfolgekrieg noch Tore und Stadtmauern zu bewachen, so wurden sie ab 1770 fast nicht mehr militärisch eingesetzt und wendeten sich gesellschaftlichen Tätigkeiten wie Prozessionen, Schützenfesten oder dem Feuerwehrdienst zu.
Ab 1807 erfolgte die Neubelebung der Bürgerwehr nach französischem Vorbild unter der Bezeichnung „Bürgermilitär“ und um 1809 unter dem Namen „Nationalgarde“. Die Angehörigen der Bürgerwehr hatten auf Anordnung der Obrigkeit fleißig „die Schießstätten zu besuchen und sich im Scharfschießen zu üben“.
Der geschilderte Übergang von der Bürgerwehr über die Landwehr bis hin zur allgemeinen Wehrpflicht entband die Schützen von ihrer ureigensten Aufgabe, für die Sicherheit Hemaus zu sorgen. Der Wunsch, sich im geselligen Rahmen untereinander in der Schießkunst zu messen, trat nach und nach in den Vordergrund.
In Hemau bestand seit 1660 ein städtisches Schießhaus auf dem Mönchsberg (heute Hauptschule), welches die Gemeinde dann aber 1808 an den Taglöhner Johann Köbler verkaufte.
Die folgenden 30 Jahre scheint kein geordnetes Schützenwesen vorhanden gewesen zu sein, denn im Jahre 1840 richtete der Tafernwirt Peter Engel ein Schreiben an den Magistrat der Stadt zwecks Wiederbelebung der Schützengesellschaft.
„Wie dem selbst bekannt ist, bestand in hiesiger Stadt noch in späterer Zeit eine Schießstätte und Schießhaus, welches aber bei der Auflösung der Magistrate veräußert wurde. Da nun gegenwärtig der größte Teil der hiesigen bürgerlichen Besitzungen an junge Bürger übergegangen ist, die schon öfters den Wunsch äußerten, dass, wenn eine Schießstätte hier bestehen würde, sie gern mit allem Willen, ein bürgerliches Hochzeitsschießen geben würden und sich also auch an anderen Feiertagen im Schießen üben und auch unterhalten könnten. Gegenwärtig wurde auch Einleitung getroffen, dass sich aus der Mitte der hiesigen Bürgerschaft ein Schützenzug bilden sollte, denen schon im Voraus zur Übung auf die Scheibe eine Schießstätte unentbehrlich sein sollte. Um diesen Wünschen zu entsprechen, verbinde ich mich, folgendes Opfer zu bringen: Ich würde nämlich vorderhalb meines Kellers eine sogenannte Auffangmauer zur Stellung von fünf Scheiben, dann drei Schützenstände durchaus gemauert auf meine eigenen Kosten, ohne den geringsten Beitrag herstellen lassen; dessen Kostenbeitrag ich ganz bestimmt auf 200 Gulden in Anschlag bringen darf, insofern mir der von der Bürgerschaft der neben meinem Felde und Wege befindlichen anderen Platz, der mit zur Ausführung meines Vorhabens unentbehrlich, der Bürgerschaft aber wertlos ist, unentgeltlich überlassen würde. So könnte ich diese Schießstätte teils zur Zierde der Umgebung, teils auch zu mehrerer Belebung der hiesigen Stadt-Einwohner in einer sehr schönen Ansicht herstellen; mithin sich also auch wie in früherer Zeit eine Schützengesellschaft bilden, welche als auch den schon früher von dem allerhöchsten Aerar bezogenen Schützenvortheil wiederum nachsuchen beeifert sein wird. Ich stelle demnach an den Magistrat das Ansuchen, dieses mein Vorhaben dem Gemeinde Ausschuss zur Abgabe ihrer Erinnerung bekannt zu machen, welcher selber gewiss nicht mißkennen wird und nach desselben Zustimmung stelle ich das weitere Ansinnen, den Beschluß ab Seite des Magistrats zu fassen, sonach die Genehmigung des Kgl. Landgerichts zu erholen, wo ich dann nach dem mir als Eigentum eingeräumten anderen Platz sogleich die Herstellung der bezeichneten Schießstätte beginnen werde“
Peter Engel
Dem Antrag des Peter Engel wurde mit folgendem Beschluss stattgegeben:
„Bei der richtigen Überzeugung, dass der fragliche Gemeindeplatz aus dem Grunde zu einem anderen Zweck für die Bürgergemeinde nicht verwendet werden kann, weil der Acker des Peter Engel durchaus anstößt und sich über diesen Grund sein Fahrtweg in seinen Stadel zieht, mithin durch Aufstellung eines Gebäudes oder durch anderweitige Verwendung desselben in seinem Eigentum benachteiligt würde, so kann dem Peter Engel dieser öde Platz um da somehr als Eigentum überlassen werden, als eine Schießstätte für die hieige Bürgerschaft allerdings erwünscht ist und dieser Grund ohnedem wiederum von den hiesigen Schützen benützet wird, wobei aber dem Peter Engel zu eröffnen ist, dass er diesen Platz für je und alle Zeit lediglich nur zu einer Schießstätte zu verwenden und auch späterhin die erforderlichen Baureparaturen der Fangmauer und Schützenstäne auf seine Kosten zu bestreiten und dem sich vorüberziehenden Feldweg nicht auf die geringste Absicht zu schmälern hat, dass doch wenigstens zwei Wägen sich einander ausweichen können.“
Der Gemeindeausschuss
Es dauerte allerdings noch einige Jahre, ehe die Vorhaben, eine Schützengesellschaft ins Leben zu rufen und eine Schießstätte zu errichten, in die Tat umgesetzt wurden.
5. Die Gründung der Schützengesellschaft Hemau
Die Wiedergründung wurde zwar erst im Jahre 1847 durch die Gründungsstatuten offiziell, eine 1878 vom Stadtmagistrat erstellte Liste der Hemauer Vereine und auch das Bezirksamt Parsberg geben als Gründungsjahr jedoch das Jahr 1842 an. Die Schützen selbst, die 1895 ihre 50-Jahr-Feier begingen, nannten folglich 1845 als Gründungsjahr.
Das mit 51 Ziffern sehr umfangreiche Gründungsstatut der Schützengesellschaft vom 20. Juni 1847 ist im Staatsarchiv in Amberg noch vorhanden.
Danach waren der Mittwoch und Samstag jeder Woche „Gesellschaftstage“, die Sonn- und Feiertage im Sommer „Schießtage“. Die bei den halbjährig abzuhaltenden Generalversammlungen erstellte Kassenprüfung blieb bis zur nächsten Generalversammlung im Gesellschaftslokal angeschlagen. Mitglied konnte nur werden, wer „im Besitze des erforderlichen Grades von Bildung, unbescholtenen Rufes und der Gesellschaft angenehm war“. Jedes Neumitglied musste von einem Mitglied zur Aufnahme vorgeschlagen werden, sein Beitrittsgesuch wurde im Lokal ausgehängt, und die Mitglieder konnten Einwände dagegen vorbringen. Die Aufnahme bzw. Ablehnung erfolgte dann bei einer Versammlung geheim mit weißen und schwarzen Kugeln, bei Stimmengleichheit entschied der 1. Vorsitzende. Wurde ein Antragsteller abgelehnt, konnte er nach einem halben Jahr nochmals über ein Mitglied ein solches Aufnahmeverfahren einleiten.
Die Aufnahmegebühr betrug 1 Gulden 12 Kreuzer, der Wochenbeitrag 6 Kreuzer. Der Verwaltungsausschuss wurde alle Jahre bei der Generalversammlung am ersten Samstag im Dezember gewählt und bestand aus dem Schützenmeister, seinem Stellvertreter, dem Sekretär und zwei Mitgliedern, von denen einer zugleich das Amt des Kassiers innehatte.
Dem Statut liegt auch eine Liste der Gründungsmitglieder von 1847 bei:
Baumann, königlicher Unteraufschläger, dahier
Dietrich, Apothekerprovisor, dahier
Eibl, Bürgersohn, dahier
Eisenhut, bürgerlicher Spänglermeister, dahier
Eisvogl, bürgerlicher Metzgermeister und Landwehr-Adjudant, dahier
P. Engl, bürgerlicher Bräuer und Landwehr-Hauptmann
Jos. Engl,
Jac. Engl, Bürgersöhne von hier
Glimmer, Bürgersohn von hier
Goeswein, bürgerlicher Bräuer und Tavernwirth, dahier
Halter, Gutsbesitzer zu Laufenthal
Hayder, königlicher Forstgehilfe zu Painten
Hiemer, königlicher Bezirksamtmann, dahier
Kain, Bezirksamt-Oberschreiber, dahier
L. Kraindl,
K. Kraindl, bürgerliche Uhrmachersöhne, von hier
Kallmünzer, Landgerichts-Oberschreiber, Landwehr-Quartiermeister und Lottocollecteur, dahier
Kleeberger, bürgerlicher Siebemacher, dahier
Kohlmeier, bürgerlicher Seifensieder, Landwehr-Leutnant, dahier
Lochner, bürgerlicher Maurermeister und Landwehr-Feldwebel
Ochsenmeier, königlicher Appellations-Gerichts-Schreiber, dahier
Pieman, Schulgehilfe, dahier
Dr. Scherer, praktischer Arzt, dahier
Steiner, bürgerlicher Zimmermeister, Magistratsrath und Landwehr-Feldwebel, dahier
J Veitl sen., bürgerlicher Bräuer und Tafernwirth in Hohenschambach
F. Veitl sen., königlicher Posthalter in Hohenschambach
F. Veitl jun., Posthalterssohn in Hohenschambach
Vicari, bürgerlicher Kaminkehrerssohn, von hier
Wagner, Rentamts-Scribent, dahier
Weber, bürgerlicher Zinngießermeister, von hier
Wismüller, bürgerlicher Handelsmannssohn, von hier
Zwick, Landgerichts Expeditor
Als 1. Schützenmeister wird der Bezirksamt-Oberschreiber Kain genannt.
6. Der Bau einer Schießstätte
Noch im selben Jahr, in dem für die Gesellschaft die Statuten vorlagen, wurde der Bau der Schießstätte in Angriff genommen.
Die endgültige Ausführung der Schießstätte zeigt ein „Situations“ (=Lage)-Plan aus dem Jahr 1847 (südlich der ehemalige Weg von der DW3Curter Straße zur Fahrschule Knerr, nordöstlich der Altbau der Hauptschule).
Dazu musste die zuständige Polizeibehörde ihr Einverständnis geben, was am 25. November 1847 dann auch geschah.
„Das Kgl. Landgericht Hemau beschließt hiermit als Distriks-Polizeibehörde auf das Gesuch von 32 hiesigen Individuen um Errichtung einer Schützengesellschaft.
- Es wird die Bildung einer solchen Schützengesellschaft unter den von den Mitgliedern vorgelegten Statuten, die sofort die polizeiliche Genehmigung erhalten und in der Voraussetzung der pünktlichen Einhaltung derselben bewilligt.
- wird in Ermangung, daß in der hiesigen Stadt eine Landwehr-Division besteht, zu deren Fortbildung die Errichtung einer Schießstätte sehr wünschenswert erscheint.
- in der fernen Ermangung, daß der hierzu bestimmte Platz nach eingeholten Gutachten der Sachverständigen nicht nur besonders geeigenschaftet erscheint, sondern
- auch dessen Überlassung an die Schützengesellschaft zu den erwähnten Zwecke von Seiten der Stadt durchaus bewilliget ist: gestattet, daß der von dem Magistrate laut dessen Beschluß vom 19. Juli l. J. dem Bräuer Engl zur Schießstätte überlassene Platz als solcher für die nun konzessionierte Schützengesellschaft dürfe eingerichtet werden. Hierbei versteht sich im übrigen von selbst, daß der künftige Schießstätten-Wirth Peter Engl dieselbe vorerst herzustellen habe, wie er sich in der magistratischen Verhandlung vom 14. Juli l. J. verbindlich gemacht und daß ehevor dieses nicht geschehen ist, die Schießstätte nicht benützet werden und in allem sich genau an die Schützenordnung von 1796 zu halten sei.“
concilius Hemau, den 25. November 1847
/L.S:/ Koenigliches Landgericht
Goehmann
A Der Sommerkeller des Peter Engl
B Die Schießstätte mit 4 Schieß- und 2 Zielerhäuschen in einer Entfernung von 150 Schritten
C Die 2 Schutzmauern, welche 15 Fuß hoch und 3 Fuß breit hergestellt wurden
7. Der gesellschaftliche Charakter
Die neu errichtete Schießstätte förderte den Schießsport und ließ vor allem die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Die Bedeutung des gesellschaftlichen Aspekts veranlasste 1864 die Schützen zur Änderung ihrer Vereinsstatuten in zwei Fällen.
„§2. Zweck der Gesellschaft ist geselliges Vergnügen überhaupt, insbesondere Übung im Scheibenschießen mit Zimmer- und Bürschstutzen, Erheiterung und Veredelung des Geistes und Herzens“
„§15. Jedes Mitglied verpflichtet sich, bei allenfalsiger Verehelichung ein Hochzeitsschießen zu halten“
Dieser letzte Meilenstein auf dem Weg von der Bürgerwehr hin zur Schützengesellschaft ist fast gleichen Datums wie die bereits erwähnte Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (1868).
8. Die „königlich privilegierte“ Schützengesellschaft
Als die Hemauer ihre Schützengesellschaft 1847 gründeten, galt noch die vom Kurfürsten Karl Theodor am 21. Juli 1796 bestimmte Schützenordnung. Im §37 der Gründungssatzung von 1847 wird daher festgelegt, dass bei „jedem Schießen die bestehende Bayerische Schützenordnung vom Jahre 1796 zu beachten ist“.
Im Jahre 1847 genehmigte die königl. Regierung der Oberpfalz und von Regensburg die Hemauer Satzung, und bereits mit Schreiben der Regierung vom 16. April 1850 konnte das Landgericht Hemau Vorschläge machen, ob die Hemauer Schützengesellschaft „besondere Abzeichen, Prämien und dergleichen an Schützengesellschaften und ähnliche Vereine mit konservativer loyaler Haltung als Mittel zur Hebung und Belebung des bayerischen Nationalgefühls“ erhalten kann.
„Bei seiner Majestät dem König ist die Verleihung von besonderen Abzeichen, Prämien und dergleichen an Schützengesellschaften und ähnlichen Vereinen mit konservativer, loyaler Haltung als Mittel zur Hebung und Belebung des bayerischen Nationalgefühls im Vorschlag gebracht worden. In Folge hohen Ministerialschreibens vom 12. dieses Monats wird der Kgl. Landgerichtsvorstand in Hemau hiermit vertraulich aufgefordert dem Unterzeichnenden seine Absicht über den gemachten Vorschlag recht bald und längstens binnen 14 Tagen mitzuteilen und zugleich jene Gesellschaften und Vereine im Amtsbezirke für welche Allenfalls die eine oder andere Auszeichnung allerhöchsten Orts zu beantragen. Nebst der Art und Weise, in welcher eine hohe Auszeichnung am füglichsten und zweckdienlichsten erteilt werden könnte, näher zu bezeichnen“
Im Regierungsblatt für das Königreich Bayern vom 12. September 1868 wurde dann eine neue Schützenordnung für Bayern unter dem Datum 25. August 1868 und mit der Unterschrift von König Ludwig II von Bayern abgedruckt. Danach war für jede Schützengesellschaft neben dem Schützenmeisteramt (§10 – 13), dem Gesellschaftsausschuss (§14 – 17) und der Generalversammlung (§18 -21) ein „Schützencommissariat“ (§8 und 9) vorgeschrieben. Das Schützencommissariat bestand bei der Hauptschützengesellschaft München aus zwei Commissären, bei allen anderen aus einem, der von der Districtspolizeibehörde ernannt wurde. Dieser Commissär hatte „das öffentliche Interesse zu wahren und das staatliche Aufsichtsrecht zu handhaben“.
Die Bayerische Schützenordnung von 1868 galt bis 1968. Im Ministerialamtsblatt der bayerischen inneren Verwaltung vom 23. Oktober 1968 hat das Innenministerium die neue Bekanntmachung vom 23. September 1968 veröffentlicht. Danach dürfen sich Schützengesellschaften als „privilegiert“ oder „königlich privilegiert“ bezeichnen, wenn sie bereits vor 1900 rechtsfähig waren (eingetragener Verein) und entweder eine ausdrückliche landesherrliche Einzelverleihung hatten oder durch Anerkennung der Allgemeinen Schützenordnung vom 25. August 1868 diese Eigenschaft erlangt hatten.
Da die Hemauer Schützen sich schon in der Satzung von 1847 auf die Vorgängerschützenordnung von 1796 berufen und auch die Ordnung von 1868 befolgt haben, führen sie den Privilegvermerk rechtens. So ist im Ministerialamtsblatt auch eine Liste aller bayerischen Schützengesellschaften aufgeführt, die „privilegiert“ sind. Unter der laufenden Nr. 6 ist unter dem Regierungsbezirk Oberpfalz auch die Schützengesellschaft Hemau aufgeführt. Deshalb bezeichnet sich diese seit 1968 als „königlich privilegiert“.
9. Die 50-Jahr-Feier
Nach der Wiedergründung der Schützengesellschaft und der Anerkennung der allgemeinen Schützenordnungen von 1796 und 1868 -was den Schützen ja die Bezeichnung „königlich privilegiert“ zukommen ließ- verdient die 50-Jahr-Feier im Jahre 1895 besondere Beachtung.
Das Fest sollte, gemessen an den damaligen Verhältnissen, ein herausragendes Ereignis sein. Doch das Beschaffen der Preise zum Jubiläumsschießen gestaltete sich damals schon nicht gerade einfach. So ersuchte das Schützenmeisteramt auch den Stadtmagistrat um eine Ehrengabe.
„…Ermutigt durch die bekannte Gewogenheit seitens der Herrn Vertreter mit Rücksicht auf den hierdurch sich entwickelnden Verkehr in der Stadt, wagt das ergebenst unterfertige Schützenmeisteramt die Bitte, hochlöblicher Magistrat möge zu dem 50jährigen Jubiläum eine Ehrenscheibe stiften und einige Ehrengaben schenken. In der Hoffnung keine Fehlbitte getan zu haben zeichnet sich hochachtungsvollst ergebenstestes Schützenmeisteramt.“
Schneeberger, 1. Schützenmeister
Nopitsch, 2. Schützenmeister
Der Magistrat ging auf die Bitte ein, traf Sicherheitsvorkehrungen und ersuchte die Hausbesitzer um eine festliche Gestaltung der Straßen mit folgender Bekanntmachung:
„Zur Verhütung von Gefahren während des in den nächsten Tagen dahier stattfindenden Festschießens wird hiermit bekanntgegeben, daß die Feldwege von der Dietfurter-Str. hinter der Schießstätte und längs des Sommerkellers bei der Schießstätte sowie der gesamte Laubenhartsteig oberhalb der Schießstätte während der Dauer des Festschießens abgesperrt sind. Zugleich ergeht an die verehrlichen Hausbesitzer der Stadt Hemau das Ansuchen, durch Beflaggung oder sonstiger Dekoration der Häuser zur Verherrlichung dieses Festes begünstigt mitwirken zu wollen.“
Hemau, den 28. August 1895
Stadtmagistrat Hemau i. V. Riemhofer
Das Protokoll über die Sitzung des Fest-Comites am 30. August 1895 gibt die Planung und Durchführung eines Schützenfestes am Ende des 19. Jahrhunderts wieder.
„…die Schützengesellschaft Hemau stiftet eine Ehrengabe im Werte von 38 Mark. Am Festtag werden die auswärtigen Vereine außerhalb der Stadt vom Festcomite mit Musik empfangen. An der Bahnstation Beratzhausen werden die Vereine mit 3 Leiterwägen und je einem Zieher abgeholt. Die Festjungfrauen werden mit Chäsen abgeholt und wieder zurückgeleitet. Der Festzug soll in folgender Reihenfolge stattfinden:
Abt. Feuerwehr mit Fahne
Musik
Festjungfrauen mit Fahne
Patenverein mit Fahne
Festcomite
Schützengesellschaften nach Alphabet
Stadtmagistrat
Deputationen
hiesige Vereine nach Alphabet
Feuerwehr Schluß
Nach dem Festzug findet Fahnenübergabe statt. Hierauf Festrede von 2. Schützenmeister Nopitsch. Dann folgt Frühschoppen von Festcomite mit den Festjungfrauen. Um 1 Uhr findet der Auszug der Schützen zur Schießhalle und Eröffnung des Schießens durch die Ausschußmitglieder des Patenvereins statt. Der 9er-Ausschuß besteht aus 5 Ausschußmitgliedern zu welchen auch 4 auswärtige Mitglieder gewählt werden.“
10. Zwischen den beiden Weltkriegen
Während der beiden Weltkriege wurden die Aktivitäten der Schützengesellschaft eingestellt. Obwohl sämtliche Protokollbücher für die Zeit von 1918 bis 1945 gegen Ende des II. Weltkrieges verloren gingen, lassen Aufzeichnungen aus dem „Hemauer Wochenblatt“ eine Rekonstruktion des Vereinslebens zu.
Bereits im Jahre 1920 blühte die Schützengesellschaft wieder voll auf. Zahlreiche Festschießen zu den verschiedensten Anlässen wurden abgehalten. Neben Hochzeits-, Kindstauf-, Sedan-, Volksfest- und Sommerschießen läutete man alljährlich mit Anfangs- und Endschießen die Schießsaison ein bzw. aus. Dabei fiel das Endschießen nach Möglichkeit mit dem Kirchweih und Königsschießen zusammen.
Besonders herausragend waren das 75- und 90-jährige Jubiläumsschießen der Schützengesellschaft und das Festschießen aus Anlass der 600-Jahr-Feier der Stadt Hemau im Jahre 1926: 118 Schützen kämpften um 114 Fest- und je 25 Haupt-, Meister-, Adler- und Glückspreise. Bei vielen Schützenfesten marschierte man nicht nur mit Musikkapellen durch Hemau, oft wurden auch Konzerte gegeben! Die jährliche Beteiligung am Faschingszug war für die Schützengesellschaft eine Selbstverständlichkeit und 1936 wagten sich die Schützen sogar auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Unter der Leitung von Säcklermeister Franz Pöllinger wurde ein Theaterstück aufgeführt.
Schießsport und Geselligkeit gediehen so prächtig in einer fruchtbaren Symbiose, bis all dem der Ausbruch des II. Weltkrieges ein jähes Ende bereitete.
11. Neuanfang nach 1945
Nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs waren die Aktivitäten der Schützengesellschaft sehr eingeschränkt und als nach Kriegsende die Besatzungsmächte jegliche Ausübung des Schießsports untersagt hatten, kam das Vereinsleben vollständig zum Erliegen. Die Schießstätte wurde wegen der allgemeinen Wohnungsnot als Unterkunft genutzt, die Zielerstände zugeschüttet und die Blenden entfernt.
Doch schon 1950 lud Karl Hirn zu einer „Wiedergründungsversammlung“ ein, aus der Sebastian Ferstl sen. als 1. Schützenmeister hervorging. Nachdem allerdings der Gebrauch des Feuerstutzens noch verboten war, schlummerte das Vereinsleben noch bis ins Jahr 1952. Sebastian Ferstl hatte seine Position zur Verfügung gestellt, und so leitete der 2. Schützenmeister Karl Hirn die einberufene Generalversammlung und die fälligen Neuwahlen. Hieraus ging Reg. Verm. Rat Hans Ferstl als 1. Schützenmeister hervor.
Schon 14 Tage nach dieser Generalversammlung konnte der Schießbetrieb mit Zimmerstutzen und Luftgewehr im Donhausersaal wieder aufgenommen werden. Im Dezember 1952 fand das 1. Königsschießen nach dem Krieg statt, bei dem Eugen Schmidt die Königswürde errang.
In den folgenden Jahren entwickelte sich ein reges Vereinsleben; so wurde fast jeden Monat eine meist von Gustav Reichenauer gefertigte Hochzeits-, Einstands-, Kindstaufs- oder Ehrenscheibe ausgeschossen. Ab 1953 wurde alljährlich das Volksfestschießen unter der Schirmherrschaft des Landrats des Landkreises Parsberg veranstaltet. Daneben besuchte man viele auswärtige Schießen, wobei Hemauer Schützen stets auf den vorderen Plätzen zu finden waren.
Nachdem die Vereinsfahne von 1895 in den Nachkriegswirren verloren gegangen war, wurde schon bald eine von Gustav Reichenauer entworfene Fahne angeschafft, die am 19.05.1955 durch Stadtpfarrer Georg Desing geweiht wurde. Als Patenverein konnte auch damals die Hauptschützengesellschaft Regensburg gewonnen werden. Diese Fahnenweihe wurde mit dem 110-jährigen Gründungsjubiläum und einem großen Preisschießen verbunden, das zur damaligen Zeit schon weit über 200 Schützen an die Stände lockte.
Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von einem steten Aufschwung der Gesellschaft, die damals wie kein anderer Verein das Schützenwesen in der näheren Umgebung prägte.
1958 gründete man unter wesentlicher Mitwirkung der Hemauer Schützen im Gebiet des damaligen Landkreises Parsberg den „Juragau“. So geschah es fast zwangsläufig, dass 1959 die 1. Gaumeisterschaften und 1960 das 1. Gauschießen des Juragaus in Hemau ausgerichtet wurden.
1962 fand der Oberpfälzer Schützentag in Gegenwart des 1. Landesschützenmeisters H. Brotzler und anderer hochrangiger Funktionäre statt.
1963 übernahm die Gesellschaft die Patenschaft bei der Fahnenweihe des Nachbarvereins „Scambah Hohenschambach“.
Anlässlich des 120-jährigen Bestehens richtete die Gesellschaft 1965 ein vielbeachtetes Jubiläumsschießen verbunden mit dem Gau- und Landespokalschießen aus. Eine besondere Bereicherung dieses Fests war die Anwesenheit der befreundeten Tiroler Schützenkompanie aus Innsbruck-Wilten.
Als 1966 Hemau Garnisonsstadt wurde, brachte dies in den folgenden Jahren den Eintritt vieler neuer Mitglieder, die mit ihrem Engagement das sportliche und gesellschaftliche Leben wesentlich bereicherten. Im Jahre 1968 fand wiederum der Oberpfälzer Bezirksschützentag in Hemau statt.
Im Rahmen seiner umfangreichen Nachforschungen bei der Erstellung seiner „Kleinen Chronik“ stellte Gustav Reichenauer 1492 als Gründungsjahr für die Hemauer Schützen fest. Dieses Datum wurde durch das Bayerische Ministerium des Inneren durch ein Schreiben vom 9.7.1970 bestätigt. Seitdem nennt man sich Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau 1492.
Somit stand 1972 das 480-jährige Gründungsjubiläum an. Das Jubiläumsschießen war verbunden mit dem Gau- und dem Juragau-Pokalschießen und wurde am 5. und 6. August begangen. Das Ehrenprotektorat hatte Sr. Kgl. Hoheit Herzog Albrecht von Bayern übernommen. Als Ehrenschirmherren konnten Dr. Ernst Emmerig, Regierungspräsident der Oberpfalz, und Landrat Leonhard Deininger gewonnen werden. Insgesamt brachte das Preisschießen 357 Schützen aus nah und fern an die Stände, und der Ehrenabend im Donhausersaal sowie der Festgottesdienst und der große Festzug waren eine glanzvolle Demonstration der Schützentradition in Hemau.
Als 1973 Gustav Reichenauer als 1. Schützenmeister sein Amt zur Verfügung stellte, trat mit Leo Klemann ein Mann an seine Stelle, der ab diesem Zeitpunkt 18 Jahre lang die Gesellschaft führen sollte. Leo Kleemann kann in diesem Jahr (1992) auf sein 50-jähriges Schützenjubiläum zurückblicken. Außerdem war er 17 Jahre lang als Schriftführer für die Gesellschaft und ebenso lange in der selben Tätigkeit für den Juragau engagiert. Für diese herausragende ehrenamtliche Tätigkeit wurde er mittlerweile zum Ehrenschriftführer des Juragaus und zum Ehrenoberschützenmeister der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau ernannt.
Die 70er und 80er Jahre waren geprägt von einem enormen sportlichen Aufschwung, der durch eine Vielzahl hochklassiger Schützen wie Rita Galetzka, Josef Galetzka, Rosemarie Sturm, Ulrike Semmler, Jakob Semmler, Thomas Semmler, Wendelin Kroll, Rita Schmaußer, Hans Heigl, Ernst Böhm oder Karl Stauner getragen wurde.
Ab 1977 kam der Jugendarbeit in der Gesellschaft große Bedeutung zu, denn unter der Leitung von Friedrich Bergdolt wuchs die Jugendabteilung auf zeitweilig über 40 Jungschützen an, die bei den verschiedenen Meisterschaften schon bald auf vorderen Plätzen zu finden waren.
1979 übernahm die Gesellschaft von Jakob Semmler dessen 25%-igen Anteil an der Kleinkaliber-Schießanlage in Bügerl. Zur gleichen Zeit wurde das damals noch bestehende Schießrecht auf dem Gelände der jetzigen Hauptschule von der Stadt Hemau abgelöst. Im selben Jahr fand weiterhin noch ein vielbeachteter Freundschaftsbesuch in Mannheim bei der dortigen Schützengesellschaft statt.
1982 beging man das 490-jährige Gründungsjubiläum mit einem festlichen Ehrenabend im Vereinslokal. Als Ehrenschirmherr war damals Regierungspräsident Karl Krampol, als Schirmherren Bezirkstagspräsident Alfred Spitzner sowie Landrat Rupert Schmid zugegen.
Die Aktivitäten der letzten Jahre waren geprägt von den Vorbereitungen für das 500-jährige Gründungsjubiläum.
So wurde unter der Regie von Leo Kleemann und ab 1991 von Siegfried Fochler im Amt des 1. Schützenmeisters der Verein mit einer ansprechenden, einheitlichen Schützenkluft versehen und die Vereinsfahne von 1955 restauriert. Auch erfuhr die Schießanlage beim Vereinslokal Donhauser durch die umfassende Renovierung unter Udo Dietrich eine gelungene Aufwertung.
In diesem Jahr (1992) übernahm die Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau 1492 die Patenschaft für die 560-Jahr-Feier der Hauptschützengesellschaft Regensburg. Im Gegenzug konnte dieser Verein wie schon 1895 und 1955 nach einem gelungenen Patenbitten zur Übernahme der Patenschaft bewogen werden.
Die Planung und Durchführung des Jubiläumsschießens auf dem Gebiet der Firma Eckl erforderte einen weiteren Arbeitsgroßeinsatz der Mitglieder. Nachdem Hans Heigl als Festleiter gewonnen werden konnte, wurden in den vergangenen Wochen die letzten Vorbereitungen getroffen, um das große Schützenfest vom 28. bis 30. August 1992 zu einem besonderen Meilenstein in der nunmehr 500-jährigen Vereinsgeschichte werden zu lassen.
12. Der Einfluss Hemauer Schützen auf den Juragau und den Bezirk Oberpfalz
1958 wurde in Parsberg von den Schützenvereinen des damaligen Landkreises Parsberg der Juragau gegründet. Seit dieser Zeit hat kein anderer Verein die Entwicklung dieses Gaues in dem Maße beeinflusst wie die Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau.
Die Gründungsversammlung leitete damals Gustav Reichenauer, der aus der nachfolgend durchgeführten Wahl als 1. Gauschützenmeister hervorging. Zum Schatzmeister wurde Richard Bauer (-1972) und als Sportleiter Willy Bauer (-1965) gewählt, den nachfolgend Helmut Hanfstingl (-1967) ersetzte. 1960 wurde Leo Kleemann Gauschriftführer, der dieses Amt bis 1974 inne hatte.
1959 schon fand das 1. Juragauschießen mit großem Festzug in Hemau statt.
Bei der Bezirksversammlung 1963 in Weiden wurden die Hemauer Max Alber zum Bezirksschützenmeister, Gustav Reichenauer zum Bezirksschriftführer und Anton Karl zum Bezirksschatzmeister gewählt, so dass geraume Zeit neben dem Juragau auch der Bezirk Oberpfalz im wesentlichen von Hemau aus geführt wurde.
1972 stellte der mittlerweile zum Ehrengauschützenmeister ernannte Gustav Reichenauer sein Amt zur Verfügung, nachdem er über 14 Jahre den Gau von der Gründung bis zur Damaligen Größe von fast 2000 Mitgliedern gebracht hatte. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Norbert Frühwald, Wiederum ein Hemauer, gewählt, der dieses Amt bis heute (1992) bekleidet.
Weiter Mitglieder des Gauschützenmeisteramts waren als Gauschatzmeister Konrad Landfried (-1977), Schriftführer Rosemarie Sturm (-1986), Gaujugendleiter Willi Spangler (-1986), Christian Dinauer (ab 1989) und Fritz Bergdolt als Gausportleiter (ab 1986). Bergdolt ist darüber hinaus als Rundenwettkampfleiter seit 1980 stark engagiert.
Die Übertragung mehrerer Gauschießen sowie verschiedener Funktionärstagungen unterstreichen die Bedeutung der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau im Juragau mit seinen heute 4029 Mitgliedern (1992).
13. Gustav Reichenauer
Unter den rührigen und engagierten Mitgliedern der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau ragt ein Name heraus, der sich wie kein zweiter um das Schützenwesen verdient gemacht hat: Gustav Reichenauer.
Geboren am 1.2.1911 in Kalsbad-Fischern (Sudetenland), trat er als Lehrling in die bedeutende Porzellanfabrik „Pfeifer und Löwenstein“ in Schlackenwerth, Kreis Kalsbad ein. Dort stieg der Porzellanmaler, Lithograph und Graveur im Laufe der Jahre zum Leiter des gesamten Dekorbetriebes auf, bis er 1946 seiner mittlerweile tschechisch gewordenen Heimat verwiesen wurde.
Eine neue Heimat fand Reichenauer im Oktober desselben Jahres in Langenkreith bei Hemau und arbeitete fortan als selbständiger Wappenmaler und Gebrauchsgraphiker. Ab 1969 bis zu seiner Pensionierung 1976 war er außerdem als Buchhalter im Kreiskrankenhaus Hemau beschäftigt.
Aufgrund seiner außerordentlichen künstlerischen Fähigkeiten und seiner umfangreichen heraldischen Kenntnisse war er der Graphiker, der vielbeachtete Wanderausstellungen, Wappensammlungen und Kartenwerke über seine Heimat, das Egerland ermöglichte. Darüber hinaus wirkte er viele Jahre als Ortsbetreuer der Stadt Schlackenwerth in der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Doch nicht nur seiner alten, sondern auch seiner neuen Heimat galt sein Engagement. Als Mitglied des Turnvereins und des Trachtenvereins Hemau fertigte er die Entwürfe der Vereinsfahnen und als 1952 die Schützengesellschaft Hemau wiedergegründet wurde, meldete er sich ebenfalls zur Aufnahme an. Schon 1953 wurde er als Schatzmeister ins Schützenmeisteramt gewählt und 1962 übernahm er als 1. Schützenmeister die Führung der Gesellschaft. Während dieser Zeit verfasste der „Gustl“ eine umfangreiche Vereinschronik, wobei er als Gründungsdatum das Jahr 1492 feststellte.
Als Gründer des Juragaus stand er in der Zeit von 1958 bis 1972 als 1. Gauschützenmeister an der Spitze von zuletzt fast 2000 Schützen.
Als Reichenauer zwischen 1963 und 1966 zudem noch zum 1. Bezirksschriftführer des Schützenbezirkes Oberpfalz gewählt wurde, vertieften sich seine Kontakte zum Bayerischen Sportschützenbund. Seine ehrenamtliche Funktionärstätigkeit veranlasste ihn, auch sein berufliches Können im Schützenwesen einzubringen und so entwarf und fertigte er eine unübersehbare Zahl von künstlerisch beispiellosen Schützenscheiben. Von ihm stammt die Olympianadel des Deutschen Schützenbundes aus dem Jahre 1968 und viele andere Medaillen und Ehrenzeichen. Anlässlich des 480-jährigen Gründungsjubiläums kreierte er für die Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau eine Serie von Leistungsnadeln, von denen in den letzten 20 Jahren weit über 40.000 Stück im gesamten deutschsprachigen Raum erworben wurden. Über 10 Jahre bewältigte er den Vertrieb selbst, ehe ihn dann Willi Spangler und jetzt Eugen Schmidt übernahmen.
Nahezu unübersehbar ist die Anzahl der Ehrungen, die Gustav Reichenauer für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten zuteil wurden; um nur die wichtigsten zu nennen:
Ehrenoberschützenmeister der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Hemau
Ehrengauschützenmeister des Juragaus
Ehrenmitglied des Schützenbezirks Oberpfalz
Ehrenmitglied des Bayerischen Sportschützenbundes
Ehrenmitglied des Trachtenvereins Stamm Hemau
Ehrenmitglied des Turnvereins Hemau
Unter der Vielzahl der Auszeichnungen seien stellvertretend die „Goldene Ehrenmedaille“ des Deutschen Schützenbundes für besondere Verdienste um die Deutsch Schützensache und für seinen persönlichen Einsatz, ehrenamtlich tätig zu sein, das „Bundesverdienstkreuz am Bande“ des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland genannt.
Gustl Reichenauer stellt ebenso wie viele Bundeswehrangehörige ein glänzendes Beispiel dafür dar, wie die Aktivitäten zugezogener Bürger zum Wohle eines eingesessenen, traditionsreichen Vereins gereichen können.
Ihm und seiner Frau Maria wünscht die Gesellschaft alles Gute und bedankt sich für die geleistete Arbeit aufs herzlichste.
14. Das Vereinslokal Donhauser
Mit der 500-Jahr-Feier fällt ein weiteres „Jubiläum“ zusammen, denn seit 80 Jahren ist die Brauereigaststätte Donhauser das Vereinslokal. Waren die Schützen seit der Wiedergründung 1845 in der Gaststätte Leibl beheimatet, so findet sich im Protokollbuch unter dem Datum des 22. Februar 1912 folgender Eintrag:
„Nachdem bei der am 17. Februar 1912 stattgefundenen Faschingsveranstaltung /: Preisschießen mit Konzert des Blasorchesters Hemau welches sehr gut besucht war, von der Frau Leibl mehreren Herren der Schützengesellschaft Unannehmlichkeiten gemacht wurden, wurde beschlossen, eine Generalversammlung abzuhalten.
Die hierzu für am 23. Februar 1912 im Nebenzimmer zur Post einberufene Generalversammlung war von 19 Mitgliedern besucht, in welcher nach kurzer Debatte mit 16 gegen 3 Stimmen beschlossen wurde, dass das Schützenlokal für die Wintermonate anderweitig zu verlegen sei und wurde solches einstimmig bei Herrn Brauereibesitzer Johann Donhauser gewählt.
Als Gesellschaftsabend wurde der Montag gewählt. Die Schützengesellschaft, der älteste Verein Hemaus, war seit Gründung 63 Jahre in seinem alten Heim. Umstehender Beschluss wurde Herrn Leibl am 24.2.1912 zugestellt und am gleichen Tage der Umzug ins neue Lokal vollzogen“
Schuster
Seit dieser Zeit hat die Familie Donhauser über drei Generationen hinweg als Vereinswirte und aktive Schützen das gesellschaftliche Leben wesentlich beeinflusst. Oben erwähnter Johann Donhauser führte die Gaststätte bis ins Jahr 1927 und übergab diese dann an seine Tochter Gertraud, allen Hemauern besser bekannt als „Frau Rat“. Sie war verheiratet mit dem Reg. Verm. Rat Hans Ferstl und dieser war es, der die Gesellschaft in der schwierigen Nachkriegszeit von 1952 bis 1962 als 1. Schützenmeister führte und aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenschützenmeister ernannt wurde.
Sein Sohn, das heutige Ehrenmitglied Hanns Ferstl-Donhauser (geb. 1925) übernahm 1961 die Leitung des Hauses und war der Vereinswirt bis zur Verpachtung der Gaststätte an Hans Baldauf im Jahre 1991.
Wurde nach dem 2. Weltkrieg zuerst noch im Saal mit Luftgewehr und Zimmerstutzen geschossen, so musste nach dem Saalumbau das Schützenzimmer verlegt werden. So wurden 1968 in viel Eigenleistung in der ehemaligen Kegelbahn 8 Schießstände für Luftdruckwaffen eingebaut. Diese Anlage wurde später 1976 und 1991 geschmackvoll renoviert und bietet heute in dem mit alten Schützenscheiben dekorierten Raum, ausgestattet mit elektrischen Scheibenzügen, ansprechende Trainings- und Wettkampfbedingungen.
15. Die Schießanlage in Bügerl
Die bereits 1840 von Peter Engl geplante Schießstätte (bei der Hemauer Hauptschule) wurde nach dem II. Weltkrieg wegen des Schieß- und Schusswaffenverbots der Besatzungsmächte nicht mehr genutzt und verfiel nach und nach. Darum mussten noch zu Beginn der 70er Jahre alle Schützen, die scharf schießen wollten, den Juragau verlassen und sich nach Regensburg oder Neumarkt bemühen.
1974 schließlich ergriffen die „Pioniere“ Günther Eckl, Josef Galetzka, Jakob Semmler und Peter Sturm -alle vier Mitglieder bei der Schützengesellschaft- die Initiative. Sie erwarben einen alten, nicht mehr genutzten Steinbruch in der Nähe der Ortschaft Bügerl, ca. 5 km von Hemau entfernt, und erstellten dort mit viel Eigenleistung einen Schießstand für scharfe Waffen und ein Nebengebäude. Das runde Dutzend Schützen, das den Stand von Beginn an nutzte, gründete den „Vorderladerclub e.V.“ und das Kind hatte somit einen Namen. Nun standen fünf 25-Meter- und sechs 50-Meter-Stände zur Verfügung, auf denen vor allem -wie auch heute noch- Kleinkaliber und Schwarzpulver geschossen wurde.
Die in den ersten Jahren als nachteilig empfundene einsame Lage im Wald (Strom musste anfangs mit einem Generator erzeugt werden) garantiert heute Erholung in einer idyllischen Umgebung. Das bereits erwähnte „Nebengebäude“ ist vielmehr ein rustikal eingerichtetes Schützenhaus mit offenem Kamin, das die Familie Eckl bewirtschaftet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hemauer Schützen dort schon Weichnachts-, Faschings- und Familienfeiern abhielten, und „Bügerl“ bei Kennern der Szene mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel geworden ist.
Da es im Schützengau Jura nur einen zweiten KK-Stand gibt (Finsterweiling), wird die Anlage in Bügerl in bezug auf den Schießsport auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
16. Die Schützenjugend
In den 70er Jahren zeigte sich auch bei der Jugendarbeit der Schützengesellschaft Licht am Horizont. Josef Galetzka sammelte einen Kreis interessierter Jugendlicher um sich. Auf teils väterliche teils kameradschaftliche Art verstand er es, sie für den Schießsport zu gewinnen.
Fritz Bergdolt übergab die Jugendleitung an Willi Spangler, als landesweit versucht wurde, eine sich selbst verwaltende Bayerische Schützenjugend ähnlich dem Bayerischen Jugendring aufzubauen. Angespornt durch die Aktivitäten seiner Vorgänger übernahm er das neue Amt des 1. Gaujugendleiters im Juragau und führte auf Gauebene vor allem mit Hemauer Jungschützen eine Jugendbildungsmaßnahme durch, die mit wenigen anderen Veranstaltungen in Bayern das Kultusministerium veranlasste, die Bayerische Schützenjugend anzuerkennen.
Die Anerkennung veranlasste die Hemauer Schützen, die Jugendleitung in zwei Bereiche zu teilen. Während für viele Jahre die schießsportliche Betreuung Franz Schweiger (jetzt Christian Härtl) übertragen wurde, nimmt sich Christian Dinauer dem „überfachlichen“ an.
16. Sportliche Erfolge
Hatte das Wesen der Schützengesellschaft vor dem 2. Weltkrieg in erster Linie gesellschaftlichen Charakter, so gewann die sportliche Seite seit den 50er Jahren zunehmend an Bedeutung. Vor der Gründung des Juragaues 1958 war das alljährliche Landratspokal-Schießen die Veranstaltung, die die Schützen des damaligen Landkreises Parsberg zum sportlichen Wettkampf an die Stände führte. Als dann ab 1959 die Gaumeisterschaften abgehalten wurden, waren auch hier gerade die Hemauer Schützen außerordentlich erfolgreich. Anton Hirn jun., Willy Bauer, Franz Ruhland, Gustav Reichenauer, Leo Kleemann, Willi Staudinger, Helmut Hanfstingl, Josef Galetzka – um nur einige zu nennen – waren es, die in folgenden Jahren auf Gau- und Bezirksebene immer wieder vordere Plätze belegten.
Den Schützenbrüdern und mehrmaligen Bezirksmeistern Wendelin Kroll und Jakob Semmler war es zu danken, dass das Luftpistolenschießen Anfang der 70er Jahre große Beliebtheit erlangte, und bis heute immer wieder starke Pistolenschützen aus den Hemauer Reihen auch überregional aufhorchen lassen.
Die größten Erfolge feierte hierbei die Luftpistolenmannschaft der Damen in der Besetzung Uli Semmler, Rita Galetzka, Rosemarie Sturm; so konnten sie drei mal hintereinander den 1. Platz im Bayerischen Landesrundenwettkampf erringen. Bei den Landesmeisterschaften wurden sie nach einem 2. Platz im Jahre 1976 im Jahr darauf 1. Bayerischer Landesmeister, wobei Rita Galetzka im Einzelwettbewerb zusätzlich den 2. Rang erreichte. 1981 wurden mit der Luftpistole Rosemarie Sturm, Rita Schmaußer und Bettina Schön bei der Landesmeisterschaft der 3. Platz sowohl in der Mannschaft als auch im Einzel durch Rosemarie Sturm gewonnen werden. Heuer (1992) konnte Karin Lochner als 3. Bayerische Meisterin in der Schülerklasse diese erfolgreiche Tradition fortsetzen.
Während die Luftgewehr- und Kleinkaliberschützen wie Hans Heigl, Ernst Böhm, Josef Galetzka, Frieder Roßkopf, Karl Stauner, Siegfried Ferstl, Heiner Hagen oder Markus Galetzka gerade auf Gauebene sehr erfolgreich waren, sind es die Schwarzpulverschützen in Bügerl, die mit Gewehr für die jüngsten Erfolge sorgten. Ebenfalls 1992 erreichten Franz Halbritter, Richard Fischer, Norbert Fischer und Siegfried Ferstl die 2. Bayerische Meisterschaft, wobei Franz Halbritter die selbe Platzierung im Einzelbewerb schaffte.
Die Gesellschaft hat zur Zeit 8 Mannschaften am Rundenwettbewerb gemeldet; so findet sich die 1. Luftpistolenmannschaft in der Bezirksoberliga, LP II und LP III in der Gauliga. Die erste Gewehrmannschaft kämpft zur Zeit in der Bezirksliga West, LG II steht in der Gauliga.
Die Sportpistolenschützen haben darüber hinaus drei Mannschaften in der Gauliga gemeldet.
Diese kleine Aufzählung der sportlichen Erfolge geht nur auf absolute Spitzenplatzierungen ein und berücksichtigt aus Gründen der Übersichtlichkeit in keiner Weise die unzähligen hervorragenden Leistungen bei Gau und Bezirksmeisterschaften, die dem Schießsport in Hemau zu einem klangvollen Namen in der näheren und weiteren Umgebung verholfen haben.
Auszüge aus der Festschrift 1992 (von J. Deml, F. Roßkopf, W. Spangler)